Zur Bewirtschaftung des Waldes gehört nach unserem Verständnis auch die Hege des Wildbestandes. Ein Großteil unseres Interessentenwaldes bildet den Eigenjagdbezirk „Eichholz“. Die weiteren Waldflächen in der Gemarkung Hebenshausen – Mühlenberg, Rhöneberg, Gelber Grund und Unterer Hackelberg – werden im Rahmen der Jagdgenossenschaft Hebenshausen in einem angrenzenden Jagdbezirk verpachtet. Für diese Jagdbezirke gibt es zwei Jagdpächter, die sich um einen gesunden Wildbestand dieser Niederwildreviere sorgen. Ein innovativer Jagdpachtvertrag, mit Beteiligung der Jägerschaft an den Forstschutzaufgaben, soll zu einer naturverträglichereren Jagd beitragen.
Warum Jagd?
Angepasste Wildbestände sind die Grundvoraussetzung für naturnahe Waldbewirtschaftung im Interesse der biologischen Vielfalt. Wildbestände gelten dann als angepasst, wenn die Verjüngung der Hauptbaumarten ohne Schutzmaßnmahen möglich ist und erhebliche, frische Schälschäden an den Hauptbaumarten nicht großflächig auftreten.
Für uns Menschen war die Jagd früher lebensnotwendig. Sie sicherte als Lieferant für Nahrung, Werkzeug und Kleidung das Überleben der Menschen.
Heute ist die Jagd – neben ihrem unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt des Waldes – eine nachhaltige, sinnvolle Nutzung natürlicher Ressourcen. Eine gewissenhafte Jagd entnimmt den Überschuss und die alten und kranken Tiere eines Bestandes. Sie gefährdet somit nicht den Fortbestand einer Wildart, sondern hält die Bestände gesund und liefert schmackhafte Lebensmittel – das Wildbret.
Durch ihren Beitrag zum Erhalt des Waldes sichert die Jagd in der Kulturlandschaft Deutschland nicht nur die Lebensgrundlagen des Wildes, sondern auch aller anderen freilebenden Tiere und wildwachsenden Pflanzen.
Eine Besonderheit bei uns ist, dass wir mit unseren Jägern eine Zielvereinbarung über den Rehwildabschuss vereinbart haben und dass sich unsere Jäger in erheblichem Maß auch direkt am Forstschutz beteiligen.
Warum kümmert sich der Jäger um die Tiere, wenn er diese sowieso erlegt?
Genau in dieser vermeintlichen Widersprüchlichkeit liegt das Geheimnis: Der Jäger – als Vertreter vieler Naturnutzer – nutzt eben eine natürliche „Ressource“, also eine Tierart und setzt sich deshalb für diese Tierart ein. Dieser Einsatz kostet ihm nicht nur Geld, sondern auch Freizeit und Arbeitsaufwand. Das Produkt der Jagd, das Wildbret, ist somit für den bewusst lebenden Menschen das biologische* Fleisch.
(*EU-Öko-Verordnung stellt allerdings klar: Erzeugnisse der Jagd gelten nicht als „ökologisch“ oder „biologisch“. Anders sieht es aus, wenn ein Erzeuger Rehe, Hirsche oder Wildschweine nach ökologischen Kriterien im Gehege hält und daraus Fleisch erzeugt.)
Drückjagd
Die Drückjagd ist eine Bewegungsjagd, die hier insbesondere auf Rehwild und Schwarzwild (Wildschweine), mit mehreren Jägern und Treibern regelmäßig durchgeführt wird. Das Wild wird durch die Treiber in Bewegung gebracht und aus der Deckung gedrückt. Eine große Drückjagd gemeinsam mit allen angrenzenden Revieren findet einmal jährlich statt. Der Zeitpunkt wird rechtzeitig vorher bekannt gegeben. Während der Jagd sollen die ausgewiesenen Bereiche nicht von Unbeteiligten betreten werden.
Ihr Beitrag als Naturnutzer für Jagd und Wald
- Lassen Sie keinen Müll im Wald liegen
- Berühren Sie kein Wild
- Bleiben Sie auf festen Wegen
- Halten Sie Ihren Hund stets unter Kontrolle – ganz besonders in der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli
- Fahren Sie in den Morgen- und Abendstunden auf Landstraßen besonders aufmerksam